Hier geht’s nicht um meinen Glauben. Nur ein kleiner Lesetipp für Leser*innen, die den christlichen Trans*Diskurs spannend finden.
Wer sich für die ganze Auseinandersetzung und Sinnsuche mit Trans* aus der christlichen Perspektive interessiert, dem kann ich den Blog aufwind2012 – soli Deo gloria empfehlen. Dorothea Zwölfer, eine protestantische Pfarrerin in Bayern, schreibt viel über evangelischen Glauben im Zusammenhang mit Trans* und betreibt Lobbyismus für trans*bezogene Neuroforschung. Zwei interessante Artikel sind zum Beispiel hier und hier.
Frau Zwölfer ist große Anhängerin der Theorie des Hirngeschlechts, was meines Wissens nach der aktuell gängigste wissenschaftliche Erklärungsansatz für Trans* ist: Dass sich parallel zum anatomischen Körper eben auch das Hirngeschlecht, wo die Geschlechtsidentität angelegt ist, entwickelt. Dieses Hirngeschlecht ist sozusagen genau gegen den anatomischen Körper gepolt und sorgt für dieses unerklärliche nicht-zufrieden-sein in der eigenen Haut. Die Quintessenz ist also, dass die widersprüchliche Veranlagung von Anatomie und Geschlechtsidentität gottgewollte Schöpfung ist, und dass eine Transition eine logische Konsequenz wie die Behandlung von Krankheiten ist. Damit will ich natürlich KEIN Fass zur Pathologisierung von Trans* aufmachen, sondern nutze den Vergleich zur Veranschaulichung, wie wichtig das Recht zu transitionieren ist.